Der dokumentarische Nachlass von Jan Vogeler (1923 Moskau – 2005 Worpswede)

Im Bestand des Museums ›Haus im Schluh‹ befindet sich seit 2003 ein zum Teil erschlossenes Konvolut aus dem Besitz Jan Vogelers, dem Sohn Heinrich Vogelers und seiner zweiten Ehefrau Sonja Marchlewska. Es enthält wichtige Originaldokumente

zu Werk und Person Heinrich Vogelers, Schwerpunkt Sowjetzeit (1923 – 1942), sowie zu Julian Marchlewski und Sonja Marchlewska. Einzelne Exponate dieses Besitzes, wie das verschollen geglaubte erste Komplexbild Vogelers aus dem Jahr 1923/24, weitere Gemälde, Zeichnungen und Fotografien werden seit 2015 in der Präsenzausstellung zu Leben und Werk Heinrich Vogelers dem Publikum im Haus im Schluh präsentiert.

Die fachgerechte Erschließung des weiteren Bestandes aus Briefen, Fotos und Berichten von Zeitzeugen ist für die wissenschaftliche Aufarbeitung der sowjetischen Schaffens- und Lebensphase Heinrich Vogelers bedeutsam. Die Dokumente veranschaulichen den politisch-historischen Kontext, in dem Vogeler und seine Familie in Moskau gelebt haben.

Mit Fördermitteln des Landschaftsverbands Stade konnte die Erschließung dieses wichtigen Materials durch den Wissenschaftlichen Archivar und Politikwissenschaftler Christoph Stamm, Berlin, realisiert werden. Die Dokumente wurden von ihm in einem Findbuch verzeichnet und nach dieser Systematik in 173 Archivmappen abgelegt, darunter u. a. die besonders interessanten Teilnachlässe zu Heinrich Vogeler und der Familie Julian Marchlewski und zu Sonja Marchlewska.

2003 gründete die Familie die Heinrich Vogeler Stiftung Haus im Schluh Worpswede, in die auch Jan Vogeler seinen gesamten Nachlass einbrachte. Diese Ausstellung zeigt eine Auswahl von Doku- menten, die eine besondere Bedeutung für das Verständnis des Lebens der Familie Vogeler- Marchlewski in der Sowjetunion, auch zur Zeit Stalins, haben.