Die Künstlerkolonie Worpswede
Wo Kunst, Menschen und Landschaft Geschichte(n) schreiben
Von einer Künstlerkommune zu einem Kunstort mit internationaler Strahlkraft
Inmitten der Moorlandschaft des Teufelsmoors, nur wenige Kilometer nordöstlich von Bremen, fanden vor über 130 Jahren visionäre Künstlerinnen und Künstler wie Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker ihre kreative Heimat. Sie waren inspiriert von der kraftvollen, ungezähmten Natur, den mystischen Mooren, weiten Feldern und endlosen Horizonten.
Diese Landschaft prägte nicht nur ihre Werke, sondern auch ihren Lebensentwurf und ihre künstlerischen Ideale.
Worpswede war mehr als ein Ort des Schaffens – es war eine Utopie. Die Künstlerinnen und Künstler der Gründergeneration suchten nach neuen Wegen des Zusammenlebens und Arbeitens fernab der städtischen Enge und gesellschaftlichen Normen. In der Stille und Abgeschiedenheit des Moors entstand eine Kolonie, die sich frei von Zwängen mit großen Fragen beschäftigte: Wie kann Kunst unser Leben verändern? Wie können wir in Einklang mit der Natur leben? Diese Fragen führten zu bahnbrechenden Werken und experimentellen Lebensformen, die bis heute inspirieren.
Die Macher*innen der Künstlerkolonie – damals und heute
Online-Serie: Unsere Träume, Lebenswege und Geschichten
Worpswede heute
Auch heute ist Worpswede ein lebendiges Zentrum der Kunst und ein Ort der Begegnung. Mit Museen, Galerien, Werkstätten und einem breiten Kulturangebot hält das Dorf den Geist seiner Gründer lebendig und lädt Besucher*innen ein, die besondere Magie dieses Ortes selbst zu erleben.
Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien
Euroart – Worpswede international
Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden in ganz Europa Künstlerkolonien . Künstlerinnen und Künstler, vor allem Malerinnen und Maler, zogen aufs Land, um sich von den starren Regeln der Kunstakademien zu lösen und direkt in der Natur zu malen. Sie suchten nach künstlerischer Freiheit und einem ursprünglichen Leben in ländlicher Umgebung und erschufen eine gesamteuropäische Bewegung, die die Entwicklung der Kunst um 1900 entscheidend prägte
Die Künstlerkolonien wurden zu Hotspots der damalige Kunstszene, die in regem Austausch mit einander standen. An einigen Orten bildeten sich – wie in Worpswede – kreative Gemeinschaften, die zusammen lebten, gemeinsam künstlerische Ideen entwickelten und ihren eigenen, unverwechselbaren Stil schufen.
Worpswede ist als bedeutende deutsche Künstlerkolonie seit 1994 Gründungsmitglied der ›Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien‹ (euroart). Im Bewusstsein des gemeinsamen kulturellen Erbes wird der länderübergreifende Dialog aktiv gefördert und an gemeinsamen kulturhistorischen Konzepten gearbeitet.
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