Georg Tappert Ohne Titel 1906

Barkenhoff

Mit der Kamera

Worpswedes frühe Fotografien | 19. 11. bis 3. 4. 2023

Mit Licht gezeichnet ...
Das neue Medium Fotografie

Ergänzend zur Dauerausstellung im Haupthaus zeigte der Barkenhoff in den Remisen eine Ausstellung mit frühen Fotografien des Künstlerdorfes. Mit der Kamera fingen die Fotograf*innen Licht, Landschaft und Menschen auf ihre eigene Weise ein. Bilder von Carl Eeg, Rudolph Stickelmann, Georg Tappert oder Hans Saebens zeigten ihre besondere Sicht auf Worpswede.

Als Künstlerdorf wurde Worpswede vor allem durch die Malerei bekannt. Doch auch die Fotografie hatte hier bereits um 1900 einen hohen Stellenwert. Fotografen und Fotografinnen fingen das für die Maler so inspirierende Licht, die Landschaft und die Menschen mit ihren Kameras auf ganz eigene Weise ein. Im Fokus stand neben der Abbildung der Natur die Porträtfotografie.

Die Ursprünge der Fotografie reichen weit zurück – als Vorläuferin der ersten Fotokameras gilt die camera obscura (Lochkamera), die bereits in der Antike zur Bildprojektion verwendet wurde. 1826/1839 entwickelten die Franzosen Niepce und Daguerre chemische Verfahren, mit denen sich »vom Licht gezeichnete« Bilder festhalten ließen. Sie wurden zum Ausgangspunkt der analogen Fotografie: Fotochemie, Trägermaterialien, fotografische Apparate und Objektive entwickelten sich rasant weiter, zugleich wurde ihre Nutzung einfacher. In wenigen Jahrzehnten entstand ein neues Medium für wachsende Teile der Bevölkerung. Ab 1875 wurde der Rollfilm zur Alternative für fotografische Platten, bereits um 1900 vermarktete Kodak handliche Boxkameras für den Privatgebrauch und 1914 entwickelte Leitz die erste Kleinbildkamera, die Vorfahrin der Leica. Die kleinen Kameras ermöglichten jedermann, flexibel und in immer besserer Qualität zu fotografieren.

Die Fotografie bot neue Möglichkeiten, Mensch und Natur zu dokumentieren und zu inszenieren. Sie veränderte Massenmedien und private Erinnerungskultur. Bildende Künstler wie Heinrich Vogeler nutzten Fotos als Vorlage bei der Bildkomposition, bald begann aber auch der Diskurs über die Fotografie als eigene Kunstform.

Die ab 1895 entstandenen Aufnahmen prominenter Fotografen wie Hugo Erfurth, Julius Frank, Nicola Perscheid, Hans Saebens, Rudolph Stickelmann oder Georg Tappert aus der Sammlung der Barkenhoff-Stiftung Worpswede spiegeln diese Entwicklungen und, in unterschiedlichsten Motiven, den fotografischen Blick auf Worpswede und seine Protagonisten.

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