Stimmung pur!

Highlights der Sammlung

Die Worpsweder Kunsthalle zeigte in ihrer Winterausstellung Landschaftsmalerei aus dem Bestand der Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel. In Zeiten anhaltender Veränderungen ist die Sehnsucht nach einer heilen Welt so groß wie schon lange nicht mehr. Die Werke der Gründungs- und der nachfolgenden Generationen zeigen typisch-vertraute Motive und Ansichten Worpswedes und der Teufelsmoorlandschaft. Dargestellt wird das einmalige Wechselspiel zwischen Kunst- und Naturerlebnis, das einst die Künstlerkolonie prägte und bis heute für Popularität sorgt.

»Es ist ein seltsames Land. Wenn man auf dem kleinen Sandberg von Worpswede steht, kann man es ringsrum ausgebreitet sehen (...). Flach liegt es da, fast ohne Falte, und Wege und Wasserläufe führen weit in den Horizont hinein. Dort beginnt ein Himmel von unbeschreiblicher Veränderlichkeit und Größe.«

Rainer Maria Rilke, Worpswede, 1903

Im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahr­hundert entwickelt in Worpswede eine Handvoll Künstler eine neue Landschafts­malerei, die sich von den künstlerischen Konventionen ihrer Zeit abwendet. Jenseits der Industrialisierung empfinden Maler wie Otto Modersohn, Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler, Hans am Ende und Fritz Overbeck die vorgefundene Natur als Inspirations­ quelle für ein idealisiertes Landschaftsbild. Sie studieren die Natur, ihre wechselnden Jahreszeiten und halten ihre empfundenen Eindrücke in Gemälden fest. Ihre Werke zei­ gen die idyllische Schönheit der Moorland­schaft, Wälder, Flüsse und Bauernhöfe.

Die örtliche Natur, die aufgrund ihrer inten­siven Farben zur Schaffung einer beson­deren Atmosphäre beiträgt, erhält in den Landschaftsdarstellungen oft einen warmen und lebendigen Ausdruck. Dorfbewohner und Bauern, die in der Natur leben und arbeiten, verdeutlichen die enge Beziehung zwischen Menschen und Landschaft.