Haus im Schluh

Heinrich Vogeler. Der neue Mensch

Das Leben gestalten

27. 3. bis 6. 11. 2022

Das Leben gestalten

Design von Heinrich Vogeler in den Jahren 1898 bis 1905

Mit seinen frühen Entwürfen ist Heinrich Vogeler ein gefragter Gestalter des Jugendstils. Zum Ende des 19. Jahrhunderts tritt der Jugendstil als avantgardistischer Lebensentwurf einer jungen europäischen Generation in Erscheinung. Er ist mit dem Wunsch nach Leichtigkeit, Beweglichkeit und Freiheit Wegbereiter eines modernen, bis heute aktuellen Lebensstils. Die künstlerische Gestaltung von Alltagsgegenständen will jedem Moment des Lebens festlichen Glanz verleihen.

Seine Karriere als Gestalter startet Vogeler mit der Mitarbeit an der Kunstzeitschrift ›Die Insel‹, gegründet 1899 in München von Alfred Walter Heymel. Für die Zeitschrift entwickelt er eine stilbildende grafische Ausstattung. Er ist stark inspiriert von der englischen Arts-and Crafts Bewegung. Gemeinsam mit Rudolf Alexander Schröder entwirft Vogeler für die Ausstattung der Wohnung Heymels Tafelsilber, Leuchter, Mobiliar und Stickereien. Vogelers prunkvollstes buchgrafisches Werk wird ›Der Kaiser und die Hexe‹ von Hugo von Hoffmannsthal. Für seine Braut Martha Schröder verfasst Vogeler den Gedichtband ›DIR‹. Ausgeschmückt mit Zeichnungen und Vignetten wird ›DIR‹ 1899 in der ›Insel“ herausgegeben. Eine ideale Ausdrucksform findet Vogeler in der Radierkunst. Märchenfantasien und poetische Naturstudien lassen die Worpsweder Landschaft zart aufleuchten. Das Märchenpoem ›Die Versunkene Glocke‹ von Gerhart Hauptmann regt ihn zu einer Bilderfolge an, die 1898 als Mappe bei Fischer und Franke in Berlin verlegt wird. Der Designer Vogeler überzeugt mit Vielseitigkeit u.a. durch den ›Dornröschenteppich‹ aus der Kunstwebschule Scherrebek (1896-1905), einer Porzellan-Garnitur für den Toilettentisch einer Dame mit plastisch herausgearbeiteten Rosen für Meißen und einem klassischen Service der KPM Berlin mit dem Dekor Goldrose. 1905 erhält Vogeler den Auftrag der Stadt Bremen zur Ausgestaltung der Güldenkammer im Bremer Rathaus. Hier zeigt er noch einmal seine unerschöpfliche gestalterische Fantasie und umfassende Materialkenntnis.

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